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The Weyers – Out Of Our Heads

Schlagzeug, Gesang, Gitarre und ein paar Geräusche. Mehr braucht es nicht, um die Innenseite der eigenen Welt musikalisch nach aussen zu spiegeln. Und das wissen auch die Gebrüder Weyermann. In jüngeren Jahren waren sie mit ihrer Band Crank überall unterwegs, seit dem Album «Within» (2014) kennt man sie als kompromissloses Duo, das unter dem anglifiziert verkürzten Familiennamen The Weyers wirkt.

Für das neue Werk «Out of Our Heads» haben Adi und Luk Weyermann ihre Wahlheimat Zürich verlassen, um anderswo in Ruhe und Erschütterung an ihrem Zweitling zu arbeiten. Berlin. Die einstige Frontstadt, in der auch schon David Bowie und Iggy Pop wegweisende Alben eingespielt haben. Im Schatten der Berge, sozusagen: Pop und Bowie wohnten seinerzeit in Schöneberg, Weyermann und Weyermann haben ihre Zelte in Kreuzberg aufgeschlagen. In der Fuzz Factory, wo Christian Neander, der frühere Songwriter und Gitarrist der Band Selig, ihre Aufnahmen als Produzent begleitet hat.

Entstanden ist ein souverän hingefedertes Werk, das alle musikalischen Facetten aufweist. Ob nun knochentrocken reduziert oder mit forschen Sequenzerklängen ausgebürstet – die Lieder wühlen im Gefühlsfett der Zuhörer herum. Bisweilen bluesig, dann wieder bedrohlich und entwaffnend. Das Einordnen in den inneren Setzkasten gestaltet sich spannend bis schwierig. Also muss man sich von Beats und instrumentalen Volten lösen und neu fokussieren. Auf den Titel.

«Out of Our Heads»ist eine Kopfkollekte. Die Inventur all dessen, was sich dort oben angesammelt hat: Flausen, Scheren, Scherben, Klamauk, Verblüffung, Verlustmeldungen, Wunden, Grössenwahn, Bescheidenheit, To-do-Listen, Stolz, Staunen, Fehlschläge und Volltreffer. Die Spuren all dessen, was wir gemeinhin als Leben aufsummieren. Das aufgezeichnete Echo unseres Herzens. Fernab von Tomographie, EKG und Ultraschall. Aufgezeichnet mit den Mitteln der Musik. Die sind sowieso besser. Und präziser.